Rotwild

Systematik

Kl.: Haarwild > O: Schalenwild > UO: Wiederkäuer > F: Hirsche > UF: Echte Hirsche

Kennzeichen

  • Gewicht: 
    • Hirschkalb bis 40 kg, Schmalspießer bis 70 kg, Hirsch bis 160 kg (aufgebrochen)
    • Tierkalb bis 40 kg, Schmaltier bis 60 kg, Alttier bis 90 kg
  • Drüsen: Tränengruben (gefüllt mit Hirschbezoar), Wedelorgan, Laufbürste
  • Frisch gesetzte Lämmer wiegen bis zu 8 kg und haben 22 Zähne
  • 34 Zähne (Grandeln im Oberkiefer)

Lebensweise

  • Ursprünglich tagaktiv. Durch Jagddruck nachtaktiv geworden
  • Lebt nicht territorial
  • Feistzeit zwischen Verfegen und Brunft (Hirsch wird heimlich und frisst sich Energiereserven für die Brunft an)
  • Suhlt gerne
  • Mischäser, 5 – 8 Äsungsperioden pro Tag
  • Im Winter Verkleinerung der Pansenoberfläche zur Reduzierung des Energieverbrauchs
  • Kolbenhirsche (Hirsche im Bastgeweih) tragen Rangstreitigkeiten mit den Vorderläufen aus

Rudel

  • Kahlwildrudel: Auftreten ganzjährig, Alttiere, Schmaltiere, Kälber beiderlei Geschlechts, Schmalspießer. Immer von führendem Tier geleitet
  • Hirschrudel: Auftreten außerhalb der Brunftzeit , wird vom jüngsten Hirsch geführt, bei Gefahr übernimmt der Älteste
  • Brunftrudel: Auftreten zur Brunftzeit, Platzhirsch und Kahlwildrudel

Hirschgerechte Zeichen

  • Typische Fährte
    • Schrittlänge beim Hirsch ca. 70 cm (länger als beim Schwarzwild)
    • Verhältnis von Ballen zu Schalenabdruck 1:3 
    • Vierballenzeichen: Mittelalter Hirsch. Ballen von Vorder- und Hinterlauf liegen nahezu aufeinander
    • Übereilen: Abdruck des Hinterlaufs vor dem Vorderlauf bei jungen Hirschen
    • Zurückbleiben: Abdruck des Vorderlaufs vor dem Hinterlauf bei alten Hirschen
    • Beitritt: Abdruck des Hinterlaufs neben dem Vorderlauf
    • Kreuztritt: Abdruck des Hinterlaufs teilweise im Abdruck des Vorderlaufs
    • Schlosstritt: Trittsiegel im Bett des Hirsch, der durch Aufsetzten des Hinterlaufs unter dem Körper beim Hochwerden aus dem Bett entsteht
  • Himmelszeichen: Durch das Geweih gewendete Blätter beim Durchziehen des Hirsches
  • Losung: Hirsche Zapfen, Tiere Näpfchen (unbewiesen)
  • Suhlen: Rotwild suhlt gerne

Lautäußerungen

  • Kontaktlaut: Mahnen
  • Warnlaut: Schrecken
  • In Not: Klagen
  • Brunftlaute: Schreien, Orgeln, Röhren, Trenzen, Knörren, Sprengruf

Fortpflanzung

  • Brunft: September – Oktober
  • Tragzeit: 34 Wochen (8,5 Monate)
  • Setzzeit: Mai – Juni, Laufjunge folgen nach wenigen Tagen der Mutter
  • Säugezeit: Bis zu 6 Monate
  • Zuwachsrate: 70 – 80%

Rothirschgeweih

Rothirschgeweih
Rothirschgeweih

Bezeichnung

  1. Augsproß
  2. Eissproß
  3. Mittelsproß
  4. Krone
  5. Auslage

Erstlingsgeweih

  • Bildung der Rosenstöcke: Februar – März (Ende des 1. LJ) 
  • Schieben des Erstlingsgeweihs: April – Juni (2. LJ aber Hirsch vom 1. Kopf) keine Rosen, Schmalspießer 
  • Fegen: September (2. LJ)
  • Abwurf: April – Mai 

Endgültiges Geweih

  • Abwurf: Februar – März (alt vor jung)
  • Fegen: Juli – August (alt vor jung)

Zahnentwicklung

6 MonateM1 durchgebrochen
18 MonateM2 durchgebrochen
24 MonateP3 nun zweigipflig
31 MonateM3 durchgebrochen, Zahnentwicklung abgeschlossen

Haarwechsel

  • Sommerhaar auf Winterhaar: September – Oktober

Zeichen eines alten Hirsches

  • Der Träger wird zunehmend waagerecht getragen
  • Der Gewichtsmittelpunkt verlagert sich nach vorne
  • Das Haupt wird bulliger
  • Senkrücken 
  • Hängebauch
  • Eine Hirschmähne besteht erst ab dem 4. Lebensjahr

Altersklassen und Abschussziel (Rotwildrichtlinien Schleswig-Holstein)

Männliches Rotwild:

Merken: 3 – 9

  • Hirschkälber: 40 – 50 %
  • Klasse III – Junge Hirsche (1-3 jährig): 30 – 35 %
  • Klasse II – Mittelalte Hirsche (4-9 jährig): 5 – 10 %
  • Klasse I – Alte Hirsche (10 Jahre und älter): 10 – 15 %

Kahlwild:

  • Kälber: 35 – 45 %
  • Schmaltiere (1 jährig): 10 – 20 %
  • Alttiere (2 jährig und älter): 40 – 50 %

Kostenlose Lerntabellen

Wenn Du kurz vor der Jägerprüfung stehst, lade Dir gleich unsere kostenlosen Lerntabellen herunter.

Lerntabellen