Rehwild

Systematik

Kl.: Haarwild > O: Schalenwild > UO: Wiederkäuer > F: Hirsche > UF: Trughirsche

Allgemein

  • Kommt in ganz Europa vor, nicht jedoch auf Korsika, Sardinien und Irland

Kennzeichen

  • Gewicht: Bock bis 25 (30) kg, Schulterhöhe 85 cm, 120 cm Länge       
  • Drüsen: Laufbürste, Zwischenzehendrüse, Stirnlockendrüse, Pinselhautdrüsen
  • Schlüpfertyp (hinten höher überbaut)
  • Typischer weißer Spiegel. Bei Böcken nierenförmig, bei Ricken herzförmig
  • Drosselfleck: Heller Fleck vorne am Träger 
  • Muffelfleck: Heller Fleck über dem Windfang ab dem 2. LJ

Lebensweise

  • Haarwechsel: April – Mai und September
  • Lautäußerungen: Fiepen, Klagen, Schrecken, Sprenglaut, Angstschrei
  • Kleiner Pansen, daher häufige Äsungsperioden (8 – 12 pro Tag)
  • Konzentratselektierer
  • Vom Fegen (April) bis zur Brunft (Juli) sind Böcke territorial 
  • Im Winter in Sprüngen zusammen (Notgemeinschaft)
  • Die Sprünge lösen sich im April wieder auf, wenn die Böcke territorial werden
  • Hexenring: Wenn der Bock zur Blattzeit die Ricke treibt, entsteht eine kreisförmig niedergetretene Grasfläche

Schäden

  • Fege- und Verbissschäden
  • Keine Schälschäden

Altersstufen

  • Rickenkitz, Schmalreh, Ricke
  • Bockkitz, Jährling, Bock

Fortpflanzung

  • Blattzeit: Juli – August
  • Tragzeit: 9,5 Monate (4,5 Monate Eiruhe bis Mitte Dezember, 5 Monate Entwicklung)
  • Setzzeit: Mai – Juni
  • Säugezeit: 6 Monate

Haarwechsel

  • Winterdecke auf Sommerdecke: Mai – Juni
  • Sommer auf Winter: September – Oktober

Gehörn

Erstlingsgehörn

  • Bildung der Rosenstöcke: August (1. LJ)
  • Schieben des Erstlingsgehörns: Ab November (ohne Rosen, häufig Knöpfe)
  • Fegen des Erstlingsgehörns: Dezember – Januar
  • Abwurf des Erstlingsgehörns: Januar – Februar

Jährlingsgehörn

  • Ausbildung und Fegen: Februar bis Juni (2. LJ) (Spießer, Gabler, Sechser, auch überlauscherhoch)
  • Abwurf (alt vor jung): Oktober – Dezember
  • Fegen: März – Juni

Gehörnstufen

Abnorme Gehörnformen

  • Perückengehörn: Entsteht durch Verletzung oder Erkrankung des Kurzwildbrets mit Ausfall der Sexualhormone. Hegeabschuss
  • Tulpengehörn: Entsteht durch Erfrierung der Basthaut
  • Frostgehörn: Entsteht durch Erfrierung der Basthaut oder Stoffwechselstörung. Hegeabschuss bei schlechter Veranlagung
  • Kreuzgehörn: Entsteht auf genetischer Grundlage: Hegeabschuss
  • Pechgehörn: Poröses, verdicktes Gehörn. Kein Abschussgrund
  • Ledergehörn: Bast wurde nicht gefegt und ist eingetrocknet. Kein Abschussgrund
  • Blasengehörn: Entsteht durch Prellungen oder Quetschungen. Kein Abschussgrund
  • Pendelstangengehörn: Entsteht durch Bruch des Rosenstocks im Bast. Hegeabschuss
  • Korkenziehergehörn: Entsteht durch parasitäre Erkrankungen
  • Widdergehörn: Entsteht durch parasitäre Erkrankungen
  • Dreistangengehörn: Entsteht durch Rosenstockverletzungen

Zahnentwicklung

3 MonateM1 durchgebrochen
6 MonateM2 durchgebrochen
12 MonateM3 durchgebrochen, P3 zweiteilig
13 MonateAbgeschlossen

Altersklassen und Abschussziel (Richtlinie Rehbejagung Schleswig-Holstein)

Männliches Rehwild

  • Jugendklasse (Bockkitze und Jährlinge): 50%
  • Altersklasse (Zweijährige und ältere Böcke): 50%

Weibliches Rehwild

  • Jugendklasse (Rickenkitze und Schmalrehe): 60%
  • Altersklasse (Ricken): 40%

Jagd

Kitze, Ricken01.09. – 31.01.
Schmalrehe01.05. – 31.05. und01.09. – 31.01.
Böcke01.05. – 31.01.
Jagdzeit (Schleswig-Holstein)

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